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Legal-Tech-Plattform Vertragen: Rechtsanwälte 2.0

Österreich bei E-Government top

Die österreichische Verwaltung zählt international zu den Vorreitern in Sachen online-Information und online-Verwaltung. Ob Gewerbeanmeldung, Erhebung einer Mahnklage, Einholung eines Firmenbuchauszugs oder Vornahme des Steuerausgleichs: All dies können österreichische Bürger bereits seit Jahren online vornehmen.

Österreich bei Legal-Tech nicht ganz so top

Im Gegensatz zu diesem fortschrittlichen E-Government steckt das Angebot an digitaler Rechtsberatung durch Notare und Rechtsanwälte in Österreich sinnbildlich noch in den Kinderschuhen.

Während in den USA Due-Diligence-Prozesse bereits in wesentlichen Teilen automationsunterstützt – und damit rascher und für Kunden günstiger – abgewickelt werden und in Großbritannien über die Einführung von Online-Gerichten zur Klärung von Streitigkeiten mit geringem Streitwert diskutiert wird, scheinen österreichische Rechtsberater neuen Technologien oftmals skeptisch gegenüber zu stehen.

Markteintritt der Legal-Tech-Plattform Vertragen

Aus diesen Gründen bemerkenswert ist der Markteintritt der österreichischen Legal-Tech-Plattform Vertragen. Das Tool ging am 12.9.2018 online.

Vertragen erlaubt es Usern, Verträge einfacher und mittlerer Komplexität automatisiert zu erstellen. Dabei stehen Nutzern momentan über 40 Vertragstypen zur Verfügung. User werden nach erfolgter Wahl eines geeigneten Vertrags über zentrale rechtliche Aspekte informiert und durch ein Frage-Antwort-Schema geleitet, auf dessen Grundlage vollautomatisiert ein geeigneter Vertrag erstellt wird. Hierfür stehen mehrere hundert Vertragsklauseln zur Verfügung, die aufgrund der Informationen des Nutzers ausgesucht, angepasst und in ein stimmiges Verhältnis zueinander gesetzt werden. Dieser Ansatz der Rechtsberatung ist dem österreichischen Markt bisher noch kaum bekannt.

Vertragen wurde durch Juristen unserer Kanzlei federführend mitentwickelt. Dem Launching der Plattform ging eine rund neunmonatige Programmierphase voraus, in der ein vierköpfiges Kernteam mehrere tausend Arbeitsstunden aufbrachten, um Usern einen besonders einfachen Zugang zum Recht zu bieten. Bei aller aufgewendeter Zeit und Mühe bleibt dennoch festzustellen, dass das menschliche Gehirn Computern noch immer in vielen Belangen überlegen ist: Ungewöhnliche Sachverhalte und komplexe Verträge und Rechtsdokumente sollten daher weiterhin in die Hände eines physischen Rechtsanwalts gelegt werden.

Zielgruppe abseits der typischen Anwalts-Kundschaft

Vertragen richtet sich einerseits an kostensensible Kunden wie etwa Startups und Kleinunternehmen, die nur über bescheidene Budgets für die Beiziehung externer Beratung verfügen. Andererseits richtet sich Vertragen an Bürger, die sich fundierte Rechtsberatung durch Rechtsanwälte zu branchenüblichen Stundensätzen nicht leisten könnten. Vertragen steht aber auch Rechtsabteilungen, Unternehmensjuristen und Beratern offen, die hier die Möglichkeit erhalten, spezifische Rechtsdokumente zu attraktiven Preisen zuzukaufen.

Positive Rezeption in der Fachpresse

In der Wirtschaftspresse stieß der Vertragsgenerator Vertragen auf durchwegs positives Echo.

Die Wochenzeitschrift Trend strich etwa die wettbewerbsfähige Preisstruktur der von Vertragen generierten Verträge hervor: „Die Preise liegen deutlich unter jenen einer Vertragserstellung durch den Anwalt.“

Die innovative Ausgestaltung von Vertragen wurde vom juristischen Branchenportal extrajournal.net besonders betonte: „Schneller als große Law Firms und die Big Four? Mit diesem Ansatz der Rechtsberatung sieht man sich als Pionier auf dem österreichischen Markt. Zwar gibt es große Player wie Christian Oehner, Partner und Head of Legal bei PwC Legal Österreich, die eine solche automatisierte Erstellung von Dokumenten aus dem Unternehmensrecht nach Österreich bringen wollen. Doch der eigentlich für Mitte 2018 angekündigte breite Launch der Plattform PartnerVine in Österreich hat sich verzögert – auf Nachfrage hieß es bei PwC zuletzt lediglich, man sei um einen guten Start unter möglichst optimalen Rahmenbedingungen bemüht. Die Kanzlei Schmelz Rechtsanwälte mit Sitz in Klosterneuburg bei Wien ist also sozusagen „first to market“ […]“

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